Unglücklich im Job – was soll ich tun?

Ob wir zufrieden und glücklich mit unserem Leben sind, ist von vielen Faktoren abhängig. Eine massgebliche Rolle spielt dabei auch der Beruf. Ist dieser nicht erfüllend oder macht sogar zutiefst unglücklich, wird es höchste Zeit zum Handeln. Denn eine solche Situation kann im schlimmsten Fall sogar krank machen und so weit sollte es gar nicht erst kommen.

Gründe für die berufliche Unzufriedenheit

Eine globale Studie des Beratungsunternehmens PwC (Mai 2022) hat ergeben, dass weltweit zwar die Zufriedenheit der Arbeitnehmenden steigt, in der Schweiz ist jedoch nur jeder zweite zufrieden mit seinem Job. Dennoch denken die meisten nicht unbedingt auch gleich an Kündigung und einen Jobwechsel. Nur etwa 18 Prozent der Befragten in der Schweiz gaben dies an, vor allem wurde hier der Wunsch nach mehr Lohn und einer erfüllenden Tätigkeit als Begründung angegeben.

Es gibt jedoch noch viele weitere Gründe, warum Menschen nicht glücklich im Beruf sind wie zum Beispiel:

1. Überforderung bei der Arbeit

Wenn die Aufgaben nicht mehr mit der ursprünglichen Stellenbeschreibung zusammenpassen oder die eigenen Fähigkeiten ständig überfordern, ist der Job ganz einfach nicht mehr zuverlässig und zur eigenen Zufriedenheit zu bewältigen. Wenn es zu arg wird, kann es sogar zum Burnout kommen.

2. Überlastung, andauernder Stress und Leistungsdruck

Zu viele Aufgaben und zu wenig Zeit dafür. Manchmal verzetteln wir uns selbst (dann können wir bestimmt etwas daran ändern) und manchmal gibt es externe Einflüsse wie überhöhte Erwartungen der Führungsebene, Personalmangel oder hoher Krankenstand bei den Kollegen, Sonderwünsche der Kunden u. v. m. (dann haben wir keinen persönlichen Einfluss darauf).

3. Ständig erreichbar sein müssen

Kollegen, Vorgesetzte oder sogar Kunden respektieren die Privatsphäre im Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub nicht. Das zerrt unglaublich an den Nerven und kann auf Dauer nicht gut gehen.

4. Unterforderung, monotone Tätigkeiten und Langeweile

Jahrein und jahraus immer dasselbe tun müssen ohne Abwechslung, die eigenen Fähigkeiten können nicht ausgelebt werden, das Fachwissen wird vom Arbeitgeber weder genutzt noch geschätzt. Das führt zu Langeweile bis hin zur permanenten Unterforderung und kann sogar bis zum Boreout gehen und regelrecht krank machen.

5. Perspektivlosigkeit hinsichtlich Aufstiegschancen oder Weiterbildung

Motiviert bei der Arbeit, aber das bleibt völlig wirkungslos für die eigene Karriere: Wenn mittel- oder langfristig keine Beförderung, professionelle Herausforderungen oder die persönliche Weiterentwicklung in Form einer Fortbildung in Aussicht sind, kann das extrem frustrieren.

6. Leistung wird nicht wertgeschätzt

Mancher Vorgesetzte agiert nach dem Motto: «Nicht geschimpft, ist schon genug gelobt». Doch mangelnde Anerkennung der erbrachten Leistung frustriert und macht auf Dauer unglücklich.

7. Schlechtes Arbeitsklima bis hin zum Mobbing

Täglicher Ärger und Stress mit den Kollegen macht ganz einfach keinen Spass und geht auf Kosten der eigenen Produktivität und Jobzufriedenheit. Geht es dann sogar noch weiter und es kommt zum Mobbing, wird das Ganze zur massiven Gefahr für die Gesundheit.

8. Probleme mit Vorgesetzten

Der Vorgesetzte oder die Chefin ist nicht erreichbar, verhält sich nicht unterstützend, agiert ungerecht, verhält sich unangemessen oder handelt schlichtweg inkompetent. Wer damit an jedem Arbeitstag klarkommen muss, kann kaum glücklich im Job sein.

Wie macht sich die berufliche Unzufriedenheit bemerkbar?

Was als besonders schlimm empfunden wird, hängt auch von der eigenen Persönlichkeit ab. Doch ganz gleich, weshalb man sich nun nicht (mehr) wohl fühlt im Job, sind die Anzeichen dafür oftmals:

  • Das Aufstehen am Morgen fällt aussergewöhnlich schwer.
  • Es machen sich bis dato unbekannt körperliche und psychische Auswirkungen bemerkbar, etwa durch Bauch- oder Kopfschmerzen.
  • Es fällt schwer, im Job aufmerksam zu bleiben, es unterlaufen viele Flüchtigkeitsfehler.
  • Sämtliche Aktivitäten im Job werden als langweilig empfunden, ein Gefühl der Leere macht sich breit.
  • Die Gedanken kreisen deswegen ständig, mental zur Ruhe kommen fällt schwer.
  • Über den Beruf wird ständig geschimpft und geklagt.

Gehen oder doch im aktuellen Job bleiben?

Wenn du dich bei den oben genannten Anzeichen wiederfindest, solltest du dich zunächst auf Ursachenforschung begeben. Frage dich, was geändert werden müsste, damit du dich im aktuellen Job wieder gut fühlst. Wäre es an der Zeit für ein Teamwechsel, einen neuen Vorgesetzten oder einfach für etwas ganz anderes? Liegt es eventuell daran, dass es an der Zeit wäre für eine Gehaltserhöhung? Ist die Arbeitsbelastung zu hoch oder zu niedrig? Und daher kommt die fehlende Motivation?

Dabei kannst du herausfiltern, mit welchen Dingen du leben kannst und welche für dich überhaupt nicht akzeptabel sind. Im nächsten Schritt solltest du dir die Frage stellen, ob und wie diese No-Gos sich auflösen lassen und wen du dafür mit ins Boot holen kannst wie beispielsweise Kollegen, Vorgesetzte oder die Personalabteilung. Dann gilt es in dieser Sache aktiv zu werden und gegebenenfalls das Gespräch für eine gemeinsame Lösung zu suchen.

Wenn die Situation jedoch schon so weit fortgeschritten ist, dass das Bleiben auf der Arbeitsstelle als absolut unmöglich erscheint, ist es Zeit, die Kündigung auszusprechen. Dabei solltest du jedoch nicht überstürzt handeln. Bestenfalls hast du schon den Vertrag für einen neuen Job unterschrieben. Und wenn nicht, dann begib dich in Ruhe und nicht überstürzt auf die Stellensuche, damit du auch den wirklich passenden Arbeitsplatz für dich findest und nicht wieder in der gleichen Falle sitzt: Unglücklich zu sein im Job.

Unser Fazit

Wer schon länger unglücklich im Job ist und eine Änderung der Situation herbeiführen möchte, sollte vor allem besonnen und analytisch bleiben und die aktuelle Situation erst einmal bewerten. Erst wenn sich beim aktuellen Arbeitgeber keine Verbesserungen der Situation ermöglichen lassen und dafür wirklich alles versucht wurde, sollte die Kündigung in Betracht gezogen werden – mit dem neuen Arbeitsvertrag bereits in der Tasche.

Wie auch immer du dich entscheidest: Wir wünschen dir für dein Vorhaben viel Kraft und Erfolg!

Warst du schonmal unglücklich im Job?

Bist oder warst du unglücklich im Job und hast deshalb schon einmal gekündigt? Oder hast du es geschafft, in einer solchen Situation eine gute Lösung zu finden? Wir freuen uns, wenn du an dieser Stelle deine Erfahrungen mit uns teilst!


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