Wenn es um deinen Lebenslauf geht, ist es wichtig, dass er eine lückenlose und klare Darstellung der beruflichen Erfahrung und Qualifikationen bietet. Doch manchmal kann es vorkommen, dass es darin Lücken gibt. Dies kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel eine längere Krankheit, Elternzeit, eine berufliche Pause oder eine Phase der Neuorientierung. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du mit diesen Lücken umgehen solltest.
Wann spricht man von einer Lücke im Lebenslauf?
Wenn du für einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten ohne Beschäftigung, Studium oder Weiterbildung warst, entsteht eine Lücke im Lebenslauf. Solange sie nur ein bis zwei Monate dauert, musst du normalerweise keine Begründung abgeben. Wenn sie sich jedoch über einen längeren Zeitraum erstreckt, solltest du offen damit umgehen und sie bei deiner Bewerbung erklären.
Gründe für Lücken im Lebenslauf können vielfältig sein. Hier haben wir dir ein paar Beispiele zusammengetragen:
- länger andauernde Arbeitslosigkeit zwischen zwei Jobs
- Unverschuldete Kündigung (z. B. durch Insolvenz)
- Erschwerte Arbeitsplatzsuche durch die Corona-Pandemie
- Berufseinstieg
- Studienwechsel oder Auszeit vom Studium
- Fort- und Weiterbildung oder Umschulung
- Familiengründung: (wiederholte) Elternzeit und Kindererziehung
- Private Umbrüche wie z. B. eine Scheidung oder ein Todesfall
- Pflege eines Angehörigen
- Eine eigene Erkrankung
- Soziales Engagement
- Auslandsaufenthalte, beispielsweise für ein Sabbatical.
Wichtiger Hinweis!
Es besteht kein Grund zur Sorge wegen einer «Corona-Lücke» im Lebenslauf. Personalverantwortliche sind sich der Tatsache bewusst, dass die Jobsuche in Krisenzeiten länger dauern kann. Es ist durchaus akzeptabel, wenn diese Lücke bis zu einem Jahr andauert, und kann mit Hinweis auf die Pandemie erklärt werden.
Daran erkennen Personaler eine Lücke im Lebenslauf
Personalverantwortliche sind sehr aufmerksam für Unterbrechungen im beruflichen Werdegang und stellen dazu oft Fragen im Bewerbungsgespräch. Aus diesem Grund ist es ratsam, eventuelle Lücken im Lebenslauf korrekt darzustellen, wenn du Bewerbungen verschickst. Dabei solltest du auf keinen Fall etwas beschönigen oder sogar lügen, da Personaler schnell dahinterkommen können. Und wenn du dazu aufgefordert wirst, solltest du die Lücken offen und ehrlich erklären. Folgende Fehler solltest du auf jeden Fall vermeiden:
Gliederung des Lebenslaufs mit Jahres- anstatt Monatsangaben
Ein Fehler wäre zum Beispiel, die Monatsangaben im Lebenslauf einfach wegzulassen und nur Jahreszahlen anzugeben, um Unterbrechungen im Lebenslauf zu verbergen. Doch Personaler sind darauf geschult und merken schnell, dass versucht wird, etwas zu vertuschen. Denn sie können die Beschäftigungsdaten durch deine Arbeitszeugnisse genau nachvollziehen und werden Schummeleien bemerken.
Verwendung eines Erfahrungsprofils anstelle eines chronologischen Werdegangs
Wenn du versuchst kreativ zu sein und anstelle eines chronologischen Lebenslaufs ein Qualifikationsprofil vorzulegen, ist das ebenfalls ein Fehler. Ein Erfahrungsprofil sollte immer nur eine Ergänzung zum tabellarischen Lebenslauf sein und niemals als Ersatz dienen. Personalverantwortliche werden auch hier misstrauisch und können durch einen Blick in den Anhang herausfinden, ob etwas verheimlicht wird.
Lügen haben kurze Beine und können sich auch später noch rächen
Lügen ist die schlechteste Option, um Lücken im Lebenslauf zu kaschieren. Fast immer wird dies nach hinten losgehen! Wenn du zum Beispiel erfundene Tätigkeiten oder Weiterbildungen angibst und im Bewerbungsgespräch nach ihnen gefragt wird, gerätst du nicht nur in Schwierigkeiten, sondern riskierst auch deinen Ruf und deine Karriere. Falschangaben im Lebenslauf sind ein Grund für fristlose Kündigung, selbst wenn sie erst nachträglich entdeckt werden.
Mut zur Lücke – Tipps zum Umgang damit
- Sei ehrlich: Wenn es Unterbrechungen in deinem Lebenslauf gibt, ist es wichtig, ehrlich zu sein. Versuche nicht die Lücken zu verschleiern oder zu verbergen, sondern erkläre offen, was passiert ist. Denn eine ehrliche Darstellung wird von den meisten Arbeitgebern geschätzt.
- Betone die positiven Aspekte: Wenn du zum Beispiel eine längere Job-Pause für eine Weiterbildung eingelegt hast, betonst du die positiven Auswirkungen, die diese auf deine Karriere hatte.
- Erkläre die Gründe: Erkläre die Gründe für die Lücken in deinem Lebenslauf und wie du damit umgegangen bist. Zum Beispiel kö nntest du in Elternzeit gewesen sein, in der du dich mit den neuesten Trends und Entwicklungen deiner Branche beschäftigt hast. Oder eine Pflegezeit kö nnte deine Soft-Skills verbessert haben. Wenn du krank warst, erklärst du, welche Massnahmen für deine Genesung du ergriffen hast. Bei einer Pause zur Neuorientierung erklärst du, welche Schritte du unternommen hast, um wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen.
- Fokussieren dich auf die relevanten Erfahrungen: Betone deine Erfahrungen und Fähigkeiten, die für die angestrebte Stelle relevant sind. So kannst du zeigen, dass du trotz der Unterbrechungen qualifiziert und motiviert bist.
- Sei selbstbewusst: Zeige, dass du die Lücken in deinem Lebenslauf positiv angegangen bist, dass du aus deinen Erfahrungen gelernt hast und dass du motiviert bist, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen.
Lücken müssen kein K.o. Kriterium sein
Die Jobsuche ist nicht immer einfach – das ist auch Personalern klar. So sind Lücken im Lebenslauf normalerweise kein automatisches K.o.-Kriterium für Stellenbewerber. Hilfreich ist, wenn dass du deutlich machen kannst, dass du mit Engagement und Mut alles Mögliche versucht hast, diese Situation zu verändern.
Auch viele Fach- und Führungskräfte haben in ihrer beruflichen Laufbahn schon einmal einen Umweg genommen oder eine Pause eingelegt. Solche Brüche im Lebenslauf zeugen durchaus auch einmal von Courage und Entscheidungsfreudigkeit. Sie zeigen, dass du vor Veränderungen nicht zurückschreckst und keine Angst vorm Scheitern hast. Dies kann sich die der Stellensuche sogar positiv auswirken.
Unser Fazit
Eine Lücke im Lebenslauf muss kein Nachteil sein. Es ist jedoch enorm wichtig, offen und ehrlich mit diesen Unterbrechungen umzugehen. Mache deutlich, dass du aus Erfahrungen gelernt oder die Zeit anderweitig (sinnvoll) genutzt hast und dass du motiviert bist, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. So lässt sich eventuell sogar die Chancen auf eine neue Stelle erhöhen.
Hast du Lücken im Lebenslauf?
Und wie bist du damit bisher beim Verfassen des Lebenslaufs umgegangen? Wie hat sich dies auf etwaige Bewerbungsgespräche oder Anstellungen ausgewirkt? Wir freuen uns, wenn du deine Erfahrungen an dieser Stelle mit uns teilst.