In der heutigen digitalen Welt ist die Jobsuche einfacher denn je. Doch leider nutzen Betrüger dies als Gelegenheit, um ahnungslose Jobsuchende auszunutzen. Wir haben im Rahmen dieses Themas vor nicht allzu langer Zeit schon einen Beitrag verfasst, der vor dem sogenannten Job-Scamming warnt. An dieser Stelle geht es nun um eine andere fiese Betrugsmasche, mit denen Jobsuchende um ihr Geld gebracht werden: Fake-Jobs.
Fake-Job: Was ist das und wie kannst du ihn erkennen?
Ein Fake-Job ist eine betrügerische Stellenanzeige, die darauf abzielt, deine persönlichen Daten oder dein Geld zu stehlen. Diese sind auf Job-Websites und Social Media zu finden, erreichen dich jedoch zum Beispiel auch über Messenger-Dienste wie WhatsApp. Oftmals werden sogar Namen seriöser Unternehmen dafür missbraucht. Meist werden gutgläubige Menschen – sogenannte «Money Mules» (Geldesel) – Opfer dieses Betrugs, die finanziell ohnehin schon nicht gut dastehen wie Arbeitssuchende oder Rentner.
Aber wie kannst du solche Fallen erkennen? Achte auf ungewöhnlich hohe Gehälter für einfache Tätigkeiten, unprofessionelle E-Mail-Adressen und fehlende oder befremdliche Kontaktinformationen. Kurz gesagt: Wenn ein Jobangebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch. Überprüfe die Firma online, indem du nach Bewertungen oder Warnungen recherchierst und dir diese ganz genau anschaust.
Wie überprüfst du die Seriosität eines Unternehmens?
Bevor du auf ein Jobangebot reagierst, solltest du das Unternehmen gründlich überprüfen. Hier sind einige detaillierte Schritte, die dir dabei helfen können:
- Offizielle Website besuchen: Beginne mit der offiziellen Website des Unternehmens. Achte darauf, dass diese professionell gestaltet ist und aktuelle Informationen enthält. Überprüfe die Kontaktinformationen und stelle sicher, dass sie vollständig und korrekt sind. Eine seriöse Firma wird eine gut strukturierte Website haben, die ihre Dienstleistungen, Produkte und Unternehmensgeschichte klar darstellt.
- LinkedIn und soziale Netzwerke: Suche nach dem Unternehmen auf LinkedIn und anderen sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram. LinkedIn ist besonders nützlich, da du dort auch die Profile der Mitarbeiter einsehen kannst. Überprüfe, ob das Unternehmen regelmässig Inhalte postet und wie es mit seiner Community interagiert.
- Bewertungen lesen: Lies Bewertungen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern auf Plattformen wie Glassdoor, Kununu oder Indeed. Diese Bewertungen geben dir Einblicke in die Arbeitskultur, das Management und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Achte auf wiederkehrende Themen in den Bewertungen, sowohl positive als auch negative.
- Online-Recherche: Führe eine allgemeine Online-Suche nach dem Unternehmen durch. Suche nach Nachrichtenartikeln, Blog- oder Forenbeiträgen, die das Unternehmen erwähnen. Dies kann dir helfen, ein umfassenderes Bild des Unternehmens und seiner Reputation zu bekommen. Achte besonders auf Warnungen oder Berichte über betrügerische Aktivitäten.
- Kontakt aufnehmen: Wenn du dir immer noch unsicher bist, nimm direkt Kontakt mit dem Unternehmen auf. Stelle Fragen zum ausgeschriebenen Jobangebot und achte darauf, wie professionell und transparent die Antworten sind. Ein seriöses Unternehmen wird dir gerne alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellen und deine Fragen ausführlich beantworten.
- Netzwerk nutzen: Nutze dein persönliches und berufliches Netzwerk, um Informationen über das Unternehmen zu sammeln. Vielleicht kennt jemand in deinem Umfeld das Unternehmen oder hat dort sogar gearbeitet. Persönliche Empfehlungen und Erfahrungen sind oft sehr aufschlussreich.
Warum verlangen Betrüger Geld von dir?
Ein häufiges Merkmal von Fake-Jobs ist die Forderung einer Vorauszahlung oder die Aufforderung, nach einiger Zeit der Tätigkeit für das Unternehmen Geld einzuzahlen. Betrüger behaupten oft, dass du für Schulungen, Materialien oder Hintergrundüberprüfungen bezahlen musst. Seriöse Arbeitgeber verlangen niemals Geld von dir, um dich einzustellen. Sei also vorsichtig, wenn du aufgefordert wirst, Geld zu überweisen oder deine Kreditkartendaten anzugeben.
So fordern beispielsweise Betrüger die Opfer auf, ihre Konten mit Geld aufzuladen, um angeblich Zugang zu exklusiven Angeboten zu erhalten und Provisionen zu verdienen. Anfangs erhalten die Jobinteressierten tatsächlich kleine Auszahlungen, was ihnen Vertrauen in das System gibt. Doch bald wird von ihnen verlangt, immer mehr Geld einzuzahlen, um weiterhin Aufträge zu bekommen – mit der Versicherung seitens der Betrüger, dass diese Einzahlungen später mit den verdienten Provisionen zurückerstattet werden. Da die versprochenen Vergütungen die Einzahlungen deutlich übersteigen, erscheint das Angebot verlockend und lohnenswert. Doch am Ende bleibt das Geld au und die Opfer sehen weder die versprochenen hohen Provisionen noch ihre eingezahlten Beträge wieder.
Oftmals steckt hier Geldwäsche dahinter und der «Mitarbeiter» wird aufgefordert, Geld in Kryptowährung umzuwandeln. Dieses stammt meist aus kriminellen Machenschaften – es kann Drogen- oder sogar Menschenhandel dahinterstecken. Das kann sogar so weit gehen, dass du dich – unwissentlich – strafbar machst und dafür belangt wirst. Davor warnt auch die Schweizerische Kriminalprävention (SKP) in ihrem Fachblatt «Als Money Mule für Kriminelle arbeiten?».
Was solltest du tun, wenn du auf einen Fake-Job hereingefallen bist?
Wenn du den Verdacht hast, dass du auf einen Fake-Job hereingefallen bist, handle schnell. Melde den Vorfall der Polizei und der Plattform, auf der du die Anzeige gefunden hast. Informiere auch deine Bank, wenn du Geld überwiesen hast, und überwache deine Konten auf verdächtige Aktivitäten. Es ist wichtig, dass du solche Betrügereien meldest, um andere zu schützen.
Und Achtung: Betrüger sind – wie bereits erwähnt – nicht nur hinter deinem Geld her, sondern auch hinter deinen persönlichen Daten. Sie können deine Informationen nutzen, um Identitätsdiebstahl zu begehen. Teile also bitte niemals sensible Daten wie deine Sozialversicherungsnummer, Bankdaten oder Kopien deines Ausweises mit einem potenziellen Arbeitgeber, bevor du sicher bist, dass das Jobangebot echt ist.
Unser Fazit
Fake-Jobs sind eine ernsthafte Bedrohung für Arbeitssuchende. Denke daran: Ein seriöser Arbeitgeber wird niemals Geld von dir verlangen und er wird immer bereit sein, dir alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Sei also bitte stets wachsam und befolge die oben genannten Tipps. Nutze nur vertrauenswürdige Jobportale und sei skeptisch bei ungewöhnlichen Anforderungen. Wissen ist der beste Schutz: Je mehr du über die Methoden der Betrüger weisst, desto besser kannst du dich schützen.
Hast du Erfahrungen mit Fake-Jobs gemacht?
Bist du auf Jobsuche schon einmal Opfer von Betrügern geworden? Was genau ist dir passiert? Wie hast du reagiert und wie ist die Sache letztendlich ausgegangen? Wir sind dankbar, wenn du deine Erfahrungen hier mit uns teilst und andere davor schützt, in die Fake-Job-Falle zu tappen.